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Diese Seite stellt den Ort Le Puy-en-Velay, kurz Le Puy, vor, die Hauptstadt des Departements Haute Loire.
Le Puy-en-Velay, oder kurz Le Puy (am 18. März 1988 wurde der Name der Stadt von Le Puy in Le Puy-en-Velay geändert), ist die Hauptstadt des Departements Haute Loire und befindet ziemlich in dessen Mitte. Es hat knapp 20.000 Einwohner (19.300) und liegt im Mittel auf einer Höhe von 630 m. Es wird von der Loire gestreift und ist sicher der wichtigste Ort im Departement, denn es ist Sitz der Departement-Verwaltung und anderer zentraler Einrichtungen.
Die wichtigsten Sehenswürdigkeiten sind die Kathedrale Notre-Dame, die rote Madonnenstatue Notre-Dame-de-France und der Felsen von Saint-Michel d'Aiguilhe mit der Kapelle gleichen Namens. Sie werden weiter unten besprochen.
Le Puy ist ein wichtiges Zwischenziel des Jakobsweges nach Santiago de Compostela. Zwei Zweige des Jakobsweges führen nach Le Puy: der aus Burgund kommende Jakobsweg (Burgunder Jakobsweg, sammelt Pilger aus Süddeutschland und dem Elsass) und die Via Gebennensis aus Richtung Genf treffen dort zusammen. Die Via Gebennensis verläuft über Saint-Julien-Chapteuil, wo viele Jakobspilger entlangkommen und übernachten, so dass dort zahlreiche schweizer und deutsche Jakobspilger anzutreffen sind. Von Le Puy geht wiederum die Via Podiensis (lateinisch via = Weg, podium (= Le Puy) = Bergkuppe) aus, einer der vier historischen Jakobswege in Frankreich. Die Via Podiensis führt von Le Puy-en-Velay nach Saint-Jean-Pied-de-Port in den Pyrenäen (und von dort aus geht es natürlich weiter nach Santiago de Compostela). Mehr zum Jakobsweg auf der Website Jakobswege in Europa!
Seit 1986 findet jedes dritte Wochenende im September das Fest des Vogelkönigs (Fêtes Renaissance du Roi de l'Oiseau) in Le Puy statt, das die Renaissance wiederaufleben läßt. Wir haben uns allerdings noch nie aufraffen können, dorthin zu fahren, obwohl das Fest uns sehr empfohlen wurde (siehe Verkehrtschaos...).
Le Puy ist auch eine Stadt der Spitzenklöppelei, das heißt, das ganze Velay war ein Zentrum dieses Handwerks. Mehr Informationen (französisch, englisch) dazu auf der Website des Centre d'Enseignement de la Dentelle au Fuseau (C.E.D.F)! Neben dieser Einrichtung gibt es in der Altstadt von Le Puy viele Läden, die Produkte aus Spitze verkaufen. Ein Museum die Herstellung von Spitze (Musée des Manufactures de Dentelles) befindet sich übrigens in Retournac; wir haben es schon besucht.
Bekannt ist Le Puy auch für seine kleinen grünen Linsen, die im Velay in großem Stil angebaut werden. Wir habe sie auch schon exportiert. "Geschmacklich gelten sie als aromatische Delikatesse. Sie schmecken besonders nussig, und behalten nach dem Kochen einen knackigen Biss." sagt dazu die Website PuyLinsen.de, die mehr Informationen zu diesen Linsen bietet!
In Le Puy herrscht übrigens ein ständiges Verkehrschaos, und Parkplätze findet man auch keine. Da leider keine Busse von Saint-Julien-Chapteuil nach Le Puy fahren, haben wir uns lange nicht mehr in Le Puy sehen lassen - außer im großen Krankhaus als Mr. Girard dort war.
Nun zu den wichtigsten Sehenswürdigkeiten in und um Le Puy herum!
Das wichtigste Gebäude von Le Puy ist sicher die Kathedrale Notre-Dame, die am Fuße des Vulkankegels des Rocher Corneille steht und aus buntem vulkanischem Gestein gebaut ist, das ihm ihr charakteristisches Aussehen verleiht (eine ähnliche Kirche findet man noch in Le Monastier-sur-Gazeille). Die ältesten Teile des Chores stammen aus der zweiten Hälfte des 11. Jahrhunderts. Der Bau fällt nicht nur durch seine erhabene Lage, sondern auch durch seine prächtige Fassade auf. Am Langhaus wurde seit dem 12. Jahrhundert gearbeitet.
Die Kathedrale besitzt unter anderem eine schwarze Madonnenstatue (Statue der Notre-Dame du Puy, Schwarze Jungfrau), die Ziel vieler Pilger ist. Sie hat zudem einen Kreuzgang sowie ein Museum mit kirchlichen Schätzen. Der im 11. und 12. Jahrhundert erbaute Kreuzgang gilt als eines der schönsten romanischen Ensembles Europas. Die Halbkreisbögen werden von einem Mosaik aus weißen, roten und schwarzen Rauten gekrönt. Der Kapitelsaal ist mit einem Fresko der Kreuzigung verziert. Im Kreuzgang befindet sich auch eine bemerkenswerte Reihe von historischen Kapitellen aus dem 12. Jahrhundert: die vier Evangelisten, ein Zentaurenrennen, ein Abt und eine Äbtissin, die um die Lacrosse kämpfen. Der Domschatz enthält eine außergewöhnliche Sammlung von liturgischen Ornamenten und gestickten Andachtsbildern aus dem 15. bis 20. Jahrhundert, die über mehr als dreißig Jahre gesammelt wurde.
Der der 82 m hohe Felsen von Saint-Michel d'Aiguilhe (heiliger Michael auf der Nadel) ist ein weiteres Wahrzeichen der Stadt und ist ein freigesetzter Vulkanschlot, der sich vor gut 2 Millionen Jahren gebildet hat. Laut verschiedenen Quellen wird er als eine der bemerkenswertesten vulkanischen Stätten Frankreichs angesehen und zusammen mit der Kapelle Saint-Michel d'Aiguilhe auf seiner Spitze, die Bischof Gothescalk im Jahr 961 erbauen ließ, als ein außergewöhnliches Ensemble. Die Treppe hinauf zur Kapelle hat übrigens 268 Stufen! Weitere Details finden sich auf der Web-Seite Touristenziele in Le Puy-en-Velay.
Die monumentale Madonnen-Statue von Notre-Dame-de-France wurde in den Jahren 1856 bis 1860 nach Plänen des Bildhauers J. M. Bonnassieux aus dem Gussmetall von 213 Kanonen gegossen, die während des Krimkrieges bei Sewastopol erbeutet und von Napoleon III. gestiftet wurden. Sie misst 22,70 m und wiegt 835 Tonnen, ist heutzutage rosa angemalt und wird nachts angestrahlt. Sie ist innen hohl und begehbar, war aber lange Zeit für die Öffentlichkeit gesperrt.
Die Madonna hält das Jesuskind auf dem rechten Arm. Wir haben dazu folgendes Gerücht gehört: als der Bildhauer erfuhr, dass dies der falsche Arm sei, stürzte er sich von der Madonna in den Tod. Das ist aber offensichtlich ein "Märchen". Bonnassieux starb 1892 in Paris im Alter von fast 82 Jahren...
Man kann die Madonnen-Statue, ähnlich wie die Festung von Polinac, schon von weitem sehen, und es ist eine unserer "Lieblingsbeschäftigungen" nach beiden mit bloßem Auge und mit dem Fernglas Ausschau zu halten.
Lange wussten wir nicht, dass es auch eine große Josef-Statue in Le Puy gibt. Sie gehört zum Heiligtum des heiligen Josefs der guten Hoffnung (Le sanctuaire Saint Joseph de Bon Espoir) und befindet sich im Herzen des Borne-Tals auf der Basilika Saint-Joseph de Bon-Espoir d'Espaly an der Stelle der ehemaligen Kapelle einer befestigten Burg. Die monumentale Statue ist 22,40 Meter hoch und scheint auf Notre-Dame de France auf dem Corneille-Felsen in Puy-en-Velay zu reagieren. Sie wurde 1918 fertiggestellt und ist ein Werk von Bruder André Besqueut. Sie ist gut zu sehen, wenn man die N102 nach Nordwesten hinauffährt, um einen schönen Überblick über Le Puy zu erhalten. Die N102 führt übrigens weiter zu einer Abzweigung nach Polignac, einer Festung mit riesigem Turm (siehe weiter unten).
Die Festung von Polignac (forteresse de Polignac) überragt die Gemeinde Polignac, die nordwestlich von Le Puy-en-Velay liegt. Auf einer vulkanischen Felsenplatte gelegen, die nach allen Seiten hin steil abfällt, hat die Festung eine strategisch einzigartige Lage. Das Vulkangestein ist leicht zu bearbeiten und war ein ideales Material für die ersten Baumeister. Die Festung gehört seit 1000 Jahren derselben Familie, deren Geschichte nicht nur das Velay, sondern auch Frankreich geprägt hat. Von der Terrasse aus hat man einen wunderbaren Blick auf die Berge des Velay, die Stadt Le Puy-en-Velay, das Mézenc- und das Meygalmassif, die Täler von Borne und Loire, den erloschenen Vulkan Mont Bar neben dem Städtchen Allègre. (Nach burgen.de, verändert)
Umgekehrt kann man auch die Festung von Polinac, ähnlich wie die Madonnen-Statue, schon von weitem sehen, und es ist eine unserer "Lieblingsbeschäftigungen" nach beiden mit bloßem Auge und mit dem Fernglas Ausschau zu halten.
Karte von Le Puy-en-Velay einschließlich Polignac
Karte von Le Puy-en-Velay (und Polignac) im Westen bis zum Meygal-Massiv im Osten
In Vorbereitung
18.03.2019 |